José Rodríguez Carballo
José Rodríguez Carballo OFM (* 11. August 1953 in Lodoselo,[1] Galicien) ist ein spanischer römisch-katholischer Ordensgeistlicher und Erzbischof von Mérida-Badajoz. Er war von 2003 bis 2013 Generalminister des Franziskanerordens und anschließend bis 2023 Kurienerzbischof.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]José Rodríguez Carballo besuchte ab 1964 das Ordensseminar der Franziskaner der Ordensprovinz Santiago de Compostela.[3] Am 31. Juli 1970 trat er der Ordensgemeinschaft der Franziskaner bei.
Nach dem Noviziat und der ersten Profess am 9. August 1971 studierte Rodríguez Theologie in Santiago de Compostela und in Jerusalem.[3] Am 8. Dezember 1976 legte er in der Verkündigungsbasilika in Nazareth die Ewigen Gelübde ab.[3] Am 28. Juni 1977 empfing er das Sakrament der Priesterweihe in der Salvatorkirche der Franziskaner in Jerusalem.[3] 1978 erlangte er am Studium Biblicum Franciscanum in Jerusalem das Lizenziat der Biblischen Theologie.[3] Das anschließende Studium der Bibelwissenschaften am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom schloss er 1981 mit dem Lizentiat ab. Im selben Jahr kehrte er nach Galizien zurück und wurde mit verschiedenen Aufgaben in seine Ordensprovinz betraut.[3]
Von 1982 bis 1992 lehrte Rodríguez als Professor für Biblische Theologie am Priesterseminar von Vigo und an der Theologischen Fakultät der Universität Santiago de Compostela. Parallel war er Novizenmeister im Kloster von San Diego de Canedo (Pontevedra), Guardian des Klosters von Santiago de Compostela sowie Provinzaloberer der franziskanischen Provinz von Santiago. Von 1989 bis 1997 war er Präsident der galizischen Ordenskonferenz (span.: Conferencia de Religiosos de Galicia). Von 1993 bis 1997 war er Präsident der Union des Frères Mineurs d’Europe (UFME), des Europäischen Rates der franziskanischen Ordensoberen.[3]
Von 1997 bis 2003 war Rodríguez Generaldefinitor des Franziskanerordens und Generalsekretär für Ausbildung und Studien. Am 5. Juni 2003 wurde er zum 119. Generalminister gewählt. Auf dem Generalkapitel am 4. Juni 2009 wurde er im Amt bestätigt.[4] 2004 wurde er in die Kongregation für die Evangelisierung der Völker berufen. 2005 nahm er am Weltjugendtag in Köln teil. Im November 2012 wurde er für die dreijährige Amtszeit von 2013 bis 2015 zum Präsidenten der Union der Generaloberen gewählt.[5] Gemäß den kanonischen Bestimmungen endete seine Amtszeit mit dem Tag seiner Bischofsweihe.
Am 6. April 2013 ernannte ihn Papst Franziskus zum Titularerzbischof von Bellicastrum und zum Sekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens.[2] Die Bischofsweihe spendete ihm Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone SDB am 18. Mai desselben Jahres; Mitkonsekratoren waren Carlos Kardinal Amigo Vallejo OFM, emeritierter Erzbischof von Sevilla, und Julián Barrio Barrio, Erzbischof von Santiago de Compostela. Als Wahlspruch wählte er Scio enim cui credidi (2 Tim 1,12 EU) (dt. „Ich weiß, wem ich geglaubt habe“).
Am 14. September 2023 ernannte ihn Papst Franziskus zum Koadjutorerzbischof von Mérida-Badajoz. Seine bisherigen Funktionen bei der Kurie übte er noch bis zum 31. Oktober 2023 aus.[6] Die Amtseinführung als Koadjutor im Erzbistum Mérida-Badajoz fand am 25. November desselben Jahres statt.
Mit dem Rücktritt von Celso Morga Iruzubieta am 29. Juni 2024 folgte er diesem als Erzbischof von Mérida-Badajoz nach.[7]
Er spricht Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Französisch und Englisch.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fray José Rodríguez Carballo: “El fraile debe manifestarse como tal también cuando está sin el hábito” ( vom 16. Februar 2018 im Internet Archive). In: El Correo Gallego, 12. April 2008.
- ↑ a b Neuer Sekretär der Kongregation für die Ordensleute. Website Radio Vatikan (dt. Ausgabe). Abgerufen am 6. April 2013.
- ↑ a b c d e f g Mons. José Rodríguez Carballo, abgerufen am 24. August 2023.
- ↑ Artikel: José Rodriguez Carballo als Franziskanergeneral bestätigt vom 5. Juni 2009 auf Orden online abgerufen am 5. Juni 2009
- ↑ Assemblea Generale USG: Conclusione con la elezione del nuovo Consiglio direttivo, 23. November 2012, abgerufen am 24. August 2023.
- ↑ Nomina dell’Arcivescovo Coadiutore di Mérida-Badajoz (Spagna). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 14. September 2023, abgerufen am 14. September 2023 (italienisch).
- ↑ Rinuncia e successione dell’Arcivescovo Metropolita di Mérida-Badajoz (Spagna). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 29. Juni 2024, abgerufen am 30. Juni 2024 (italienisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu José Rodríguez Carballo auf catholic-hierarchy.org
- Webseite von José Rodríguez Carballo (englisch)
- Biografie von José Rodríguez Carballo (spanisch)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Giacomo Bini OFM | 119. Generalminister des Franziskanerordens 2003–2013 | Michael Anthony Perry OFM |
Celso Morga Iruzubieta | Erzbischof von Mérida-Badajoz seit 2024 | … |
Personendaten | |
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NAME | Rodríguez Carballo, José |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Ordensgeistlicher, Erzbischof von Mérida-Badajoz, zuvor Generalminister des Franziskanerordens und Kurienerzbischof |
GEBURTSDATUM | 11. August 1953 |
GEBURTSORT | Lodoselo (Sarreaus), Spanien |
- Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
- Koadjutorerzbischof
- Titularerzbischof
- Römisch-katholischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Person (Römische Kurie)
- Hochschullehrer (Universität Santiago de Compostela)
- Generalminister des Franziskanerordens (ab 1517)
- Franziskaner (OFM)
- Spanier
- Geboren 1953
- Mann